Am 31. August fand die 23. Historische Klingenfahrt der Motor-Sport-Gemeinschaft Solingen e.V. im ADAC statt. Die Veranstaltung hat bereits einige stärkere Veränderungen und Evolutionen hinter sich, denn während die Kategorie Touristik eigentlich seit 1997 kontinuierlich ausgeschrieben wird, endete die Kategorie Sport im Jahre 2012, während just ab diesem Jahr die Kategorie Tourensport neu ins Programm aufgenommen wurde.
Somit auch für uns eine gute Basis, um noch das eine oder andere Pünktchen für die eine oder andere Meisterschaft zu sammeln. Wenngleich die 23. Historische Klingenfahrt „tourensportlich“ eine weitere, für uns unbekannte Veranstaltung darstellte, hofften wir inständig, dass sich keine Parallelen zur „Niederrhein-Classic“ einstellen und wir so eine Katastrophe nicht noch einmal erleben müssen. Immerhin war uns das Orga-Team der Klingenfahrt rund um den Fahrtleiter Jürgen Flender wohlbekannt und somit waren wir sehr optimistisch, in Solingen einen schönen, aber vor allem auch abwechslungsreichen Tag erleben zu dürfen.
Die MSG Solingen durfte sich in Bezug auf die Starterzahlen kaum beschwert haben, denn es fanden sich 70 touristische Teams und 33 Tourensportler am Veranstaltungstag in der Solinger Mercedes-Benz-Niederlassung ein. Macht zusammen 103 Teams, die für die Veranstaltung genannt hatten. Sehr beachtlich!!!!
Nach einem hervorragenden Frühstück stand um 08:45 Uhr die Fahrerbesprechung auf dem Programm. Viel zu erzählen hatte der Jürgen nicht, allerdings stand auch nicht wahnsinnig viel im Fahrerbrief. Außer die altbekannten Dinge, wie z.B. nur doppellinige Wege nutzen und die kürzeste Verbindung zwischen den Aufgabenteilen wählen, war nicht viel vorgegeben. Auf den Fahrtauftrag, dass in der ganzen Veranstaltung nicht gegen Pfeile gefahren werden darf, stießen die Teilnehmer erst, als diese das Bordbuch öffneten und den entsprechenden Hinweis auf Seite 1 fanden.
Nun gut, ausgerüstet mit der Startnummer 81, ging es für uns dann auch um 10:51 Uhr endlich los. Die erste Etappe hatte eine Länge von knapp 90 km, die zweite um die 60. Eine Zeitwertung gab es übrigens weder für Etappe 1 noch für Etappe 2, allerdings durfte pro Etappe die Organisationszeit von 180 Minuten nicht überschritten werden. Und während wir über Chinesenzeichen sanft in die Rallye geführt wurden, gab es dann auch schon bald die ersten Karten zu lösen. Der Schwierigkeitsgrad der Karten war allerdings recht weit unten angesiedelt. Zwar gab es bei Zeiten mal den einen oder anderen kleinen Trick zu erkennen, aber die Tricks waren dann so offensichtlich, dass es quietscht! Interessant war dann schon die Zeitprüfung. Nicht, weil die unglaublich schnell war, sondern weil im Fahrtauftrag eine Zeit von 3,5 Minuten für die Strecke vorgegeben wurde, und zwar so, wie wir es mögen: Lichtschranke rein, Lichtschranke raus! Wenn allerdings ziemlich exakt und genau 20 Sekunden vor einem ein Team startet, das der festen Überzeugung ist, statt 3:30 Minuten dann eben 3:50 Minuten zu fahren, dann ahnt auch der noch so Ahnungslose, dass genau das Team uns natürlich ziemlich im Weg stehen wird. War dann auch so. Um aber dennoch eine Zeit an der Schranke zu bekommen, fuhren wir einfach 2 Zehntel später drüber.
Landschaftlich war die erste Etappe ein Augenschmaus. Die Straßen und Wege waren sehr malerisch. Und während wir uns dachten, warum Jürgen das nicht schwerer macht, wurden die Karten Stückchen für Stückchen schwieriger und anspruchsvoller. Gerade in Etappe 2 kam der erste Satz des Bordbuchs (Pfeile dürfen während der gesamten Veranstaltung nie gegenläufig befahren werden) sehr intensiv zum Tragen, denn an drei oder vier Stellen sind wir schon einmal gewesen, und so galt es, die zuvor befahrenen Pfeile nicht gegenläufig zu fahren und entsprechende Wege drum herum zu suchen. Darüber hinaus wurde wohl die eine oder andere Straße neu gebaut, die nicht in unseren Karten auftauchte, und die wir dann entsprechend verlassen mussten, um noch auf dem Fahrtauftrag zu bleiben. Top!!! Und vor allem konnten wir uns auch erklären, warum genau an den jeweiligen Stellen in der ersten Etappe entsprechende Kontrollen standen, deren Sinn sich uns in Etappe 1 noch gar nicht erschloss!
Einmal im Ziel angekommen und ein bisschen gequatscht, ging es, wie für uns leider üblich, schnell nach Hause. Dort angekommen erfuhren wir, dass wir nicht nur die mit 17 Startern doch am stärksten besetzte Klasse sondern auch den Gesamtsieg in der Kategorie Tourensport errungen hatten! Super!! Hat uns tierisch gefreut!!!!!!!!
Abschließend würden wir die Veranstaltung so zusammenfassen: Tourensportlich gesehen war die 23. Historische Klingenfahrt die bis dato schwierigste, tourensportliche Veranstaltung des Jahres. Die Karten wurden zunehmend anspruchsvoller und es boten sich zahlreiche Möglichkeiten, irgendwo einen Fehler einzustreuen. Dazu die schönste Landschaft, eine professionelle Zeitprüfung, und ausschließlich freundliche Helfer an der Strecke! Dazu sagen wir: Hut ab und weiter so! Uns hat es einen wahnsinnigen Spaß gemacht, und sollte es der Terminkalender im nächsten Jahr zulassen, werden wir definitiv wieder mit dabei sein. Daher gilt unser Dank allen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben!
TRG-Motorsport
René Göbbels und Tina Göbbels
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