Der Kalender schreibt den 05. Mai, die 3. Ori „Route 46“ der Renngemeinschaft Düsseldorf stand auf dem Programm und TRG-Motorsport bestreitet zum vorerst letzten Mal eine reine Orientierungsfahrt… So oder so ähnlich könnte man den Tag zusammenfassen. Doch das Letztgenannte vielleicht zuerst: Warum kommen wir so plötzlich auf diese Idee?
Gereift ist dieser Gedanke schon vor 6 Monaten. Prinzipiell macht uns die Knobelei im Fahrzeug ziemlich viel Spaß! Schließlich sind wir von A in B gewechselt, um endlich wieder Fehler zu machen und weiter das Handwerk zu erlernen. Und auch hier sind wir nie Letzter geworden, seit jeher eigentlich unsere einzige Zielsetzung. Also alles in Butter! Der Hund liegt für uns in zwei wesentlichen Dingen begraben: Da wäre zum einen die andauernde, auch nicht enden wollende Protestiererei und Diskutiererei, die irgendwann in einer völlig neuen, vom Veranstalter nicht gewollten Idealstrecke resultiert. Man kann das natürlich aus sportlichem Gesichtspunkt für durchaus gerechtfertigt und gut halten, wir empfinden das anders. Für uns hat es manchmal den Anschein, dass einige versuchen, ihre selbstverursachten Fehler irgendwie wegdiskutiert zu bekommen. Siegerehrungen gegen Mitternacht sind auch nicht unser Ding. Des Weiteren wäre da noch die uneinheitliche Auslegung des eigentlich glasklaren Regelwerks. Beispiel: Vor einiger Zeit (Veranstalter ungenannt) galt es in einer speziellen Aufgabe an Kreuzungen nach Karte in eine bestimmte Richtung abzubiegen. Irgendwann kam man an eine Kreuzung, deren vierte Straße laut Karte nach 8 mm zur Sackgasse wurde. Wir deklarierten die Kreuzung als Kreuzung und fuhren die halbe Aufgabe falsch herum. Im Ziel wurde uns erklärt, dass die Kreuzung aufgrund der Sackgasse keine Kreuzung war, sondern ein T-Stück… OK… das haben wir uns mal so gemerkt! 5 Monate später dasselbe bei einer anderen Veranstaltung: Die Kreuzung zählte, weil es ja laut Karte eine Kreuzung war. Nächstes Beispiel Kartenwechsel: Dass man bei einer Ori nach alter und neuer Karte verbinden kann (je nachdem, was im Fahrerbrief steht) ist klar. An diesem Wochenende durften wir nach alter Karte verbinden. Dazwischen lagen allerdings zwei weitere Aufgaben in Form von Chinesenzeichen. Wir haben die alte Karte daher nicht mehr als existent angesehen. War sie aber! Zufälligerweise haben wir genau das vor ziemlich genau einem Jahr woanders genauso gehandhabt (bei identischer Aufgabenstellung). Hier war es richtig. Man sollte das alles nicht falsch verstehen, aber etwas zu erlernen lohnt sich nur dann, wenn die Konstanten gleich sind und nicht permanent neu interpretiert werden. So müsste man 10 Jahre bei jedem Veranstalter fahren, um seine Besonderheiten kennenzulernen, nicht aber um sich eigentlich nach einheitlichem Reglement zu verbessern.
Zurück zur Ori: Heinz Dieter Peters hatte in diesem Jahr die Fahrtleiterposition an Dirk Kamps abgegeben, der auch für die Erstellung der Fahrtaufgaben zuständig war. Angeboten wurden die Schwierigkeitsgrade N, A/AK sowie B/C, wobei die Kategorien N sowie A/AK ca. 95 km und die Kategorien B/C 121 km zurückzulegen hatten. Insgesamt durfte man dafür 200 Minuten Fahrtzeit sowie 90 Minuten Karenz verwenden, also durchaus fair!
Bis zur DK hielt man sich eigentlich in ein und demselben Gewerbegebiet auf. Es waren zahlreiche Aufgaben in einer schier unbegrenzten Variantenvielfalt zu fahren. Ich glaube, dass wir fast 50 km in dem Gewerbegebiet zurückgelegt haben. Die Aufgaben waren gut, die Aussicht wurde langweilig. Mit und mit zog es uns dann zu unserer Freude doch auf das Land hinaus. In Aufgabe 10 tauchte dann die DK auf und der erste Wertungsabschnitt war beendet. Bis dato waren wir hochkonzentriert und haben uns gerade einmal 30 Fehlerpunkte eingefahren. Diese Konzentration ließ dann aber in OE2 doch recht stark nach. Von den 80 Punkten, die wir dann einfuhren, hätten wir uns mehr als die Hälfte sparen können. Aber nichtsdestotrotz waren die Aufgaben echt interessant und es hat uns viel Spaß gemacht, auch wenn wir am Ende in der Klasse B/C den 6. Platz von 8 Startern belegten.
In diesem Sinne sagen wir: Tschüss! Allerdings sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass wir uns für die RG Düsseldorf im nächsten Jahr deutlich höhere Starterzahl wünschen, denn die Veranstaltung hat echt viel Spaß gemacht!
TRG-Motorsport
René Göbbels und Tina Göbbels
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